Bába Iagá. Illustration: Signo.net
Baba Jaga, die rätselhafte Hexe aus der russischen Mythologie, ist eine der ikonischsten und furchterregendsten Figuren der slawischen Folklore. Sie lebt in einer Hütte auf Hühnerbeinen und reist in einem Mörser, während sie das Tor zu einer anderen Welt bewacht. Dieses legendäre Wesen, das in zahlreichen Volksmärchen vorkommt, spielt die Rolle der gefürchteten Bösewichtin, die Generationen in Angst versetzt.
In ihren Geschichten lebt Baba Jaga in einer Hütte, die sich dreht und nach ihrem Willen bewegt. Um hineinzukommen, muss der Besucher bitten, dass sie sich dreht: „Liebe Hütte, bitte kehre dem Wald den Rücken zu und zeige mir die Vorderseite!“. Drinnen ruht Baba Jaga mit ihrem „Knochenbein“ und einer Nase, die bis zur Decke reicht, bereit, magische Angebote zu machen oder diejenigen zu verwandeln, die sich ihr nähern.
Der Ursprung des Namens und seine Kulturelle Bedeutung
Der Name „Baba Jaga“ ist Gegenstand von Debatten unter Linguisten und Historikern. „Baba“ bedeutet auf Russisch „Frau“, in vielen indoeuropäischen Kulturen bezieht es sich jedoch auf eine weibliche Ahnin. „Jaga“ hat dagegen eine unklare Herkunft, möglicherweise abgeleitet vom Sanskrit-Wort „yaga“, was „Opfer“ bedeutet. Laut der Forscherin Olga Solianik repräsentiert Baba Jaga eine alte matriarchalische Figur, eine weibliche Gottheit, die in der Vorzeit verehrt wurde.
Die Hüterin der Totenwelt
Eine weitere Besonderheit von Baba Jaga ist ihre Blindheit: Sie kann die Anwesenheit von Lebenden nur durch ihren Geruchssinn wahrnehmen. Laut dem Philologen Wladimir Propp liegt das daran, dass sie aus der Welt der Toten stammt. Ihre Hütte auf Hühnerbeinen, die an der Grenze zwischen zwei Welten steht, dient als Portal zu einer anderen Dimension. Die Idee der „Hühnerbeine“ geht auf alte Bestattungsrituale zurück, bei denen bedeutende Persönlichkeiten, wie Schamanen, in überirdischen Strukturen begraben wurden.
Die Hexe, die in einem Mörser reist
Neben ihrer einzigartigen Hütte wird Baba Jaga oft dargestellt, wie sie in einem Mörser reist, einem Haushaltsgegenstand, der zum Zermahlen von Getreide verwendet wird. Dieses folkloristische Element symbolisiert die Verbindung der Hexe zum Alltagsleben in russischen Dörfern, wo solche Werkzeuge besonders bei älteren Frauen verbreitet waren.
Baba Jaga in der Populärkultur
Baba Jagas Popularität geht über die Folklore hinaus. Sie taucht in verschiedenen modernen Produktionen auf, von sowjetischen Filmen wie „Vasilisa die Schöne“ und „Morozko“ bis hin zu westlichen Serien wie „The Witcher“. In westlichen Filmen wurde diese Figur oft mit anderen mythologischen Gestalten verwechselt, wie zum Beispiel in „John Wick“, wo der Name der Hexe verwendet wurde, um einen slawischen „Böser Mann“ zu beschreiben.
Mit ihrer markanten Präsenz in verschiedenen Medien fasziniert und erschreckt Baba Jaga weiterhin Menschen auf der ganzen Welt, wobei sie die Verbindung zu ihren Wurzeln in der Folklore und ihrer Rolle als Hüterin zwischen zwei Welten aufrechterhält.
Quelle: rbth. Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt und vom Redaktionsteam überprüft.